Zentrum für ganzheitliche Lebensberatung und Yoga

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Namasté, liebe Yoga-Freunde,

 

Auf zu neuen Ufern

Wir stecken oft in den immer gleichen Abläufen fest. Aufstehen, Arbeiten, Zubettgehen… Die von Menschen erdachte Uhrzeit bestimmt über unseren Tag und sogar über unsere Essenzeiten und wann wir hungrig sein sollten. Auch für die Wochentage gibt es feste Abläufe. Wer kennt nicht das samstägliche Putzen? Und wenn der Zug mal 10 min später am Bahnhof einfährt, ist der ganze Tag im Eimer.

Doch die Dinge ändern sich, genau wie wir selbst. Wie wäre es, mit den natürlichen Veränderungen mitzugehen und auf unsere biologische Uhr zu hören, sich flexibel zu zeigen, statt sich an die Routine zu klammern? Was für uns in der Vergangenheit gut war, kann in der Gegenwart zu einem Gefühl der Leere und Einengung führen.

Wie wäre es, das Gefühl der absoluten Kontrolle fallen zu lassen? Haben wir denn jemals wirklich etwas unter Kontrolle? Unser Leben verändert sich wie die Jahreszeiten ständig.

Lockern wir die Einschränkungen der Kontrolle und Routine, werden wir auf eine Weise offen für den natürlichen Fluss des Lebens, der uns neue Flexibilität und Überraschungen beschert, mit denen wir nicht gerechnet haben und die unser Leben wieder neu und lebenswert werden lassen.

Was kannst du in den nächsten Tagen anders machen? Wo kannst du Lücken entstehen lassen oder mal mit was „verrücktem“ verbringen? Wie kannst du deinen Alltag auflockern? Beschließe jetzt, mal etwas ganz anderes zu tun oder nimm dir einfach mal gar nichts vor und warte ab, was geschieht, wenn du auf gewohnte Abläufe verzichtest! Tritt mal neben die gewohnten Bahnen, geht mal rechts aus dem Haus statt immer links und genieße die neu gewonnene Freude und Leichtigkeit.

 

Der wahre Reisende weiß nicht, wohin die Reise geht,

der wahre Abenteurer weiß nicht, was er erleben wird.

Seine Reisen führen ihn nicht eher in eine Richtung als in eine andere.

Seine Neugierde ist nicht auf einen bestimmten Punkt gerichtet.

Tschuangtse

 

Monatsthema - Pranayama

Das Wort Pranayama setzt sich zusammen aus Prana - Energie und ayama - Verlängerung,

Ausweitung, Regulierung, Kontrolle, Nicht-Zerstreuen

Pranayama meint das freie Fließen dieser Energie ebenso, wie das Ausdehnen, Regulieren, Kontrollieren und Nicht-Zerstreuen. Mit Pranayama erreichen wir:

  • Verbesserung des Atems: mehr Sauerstoff, bessere Entschlackung, Stoffwechsel, Zellregeneration, ruhigeres Nervensystem
  • Atembewusstheit: psychosomatische Abläufe können durchschaut und gelenkt werden
  • Atemberuhigung: während und nach dem Üben
  • Erhöhung der Konzentration: Abschweifen des Geistes nimmt ab
  • Beruhigung des Geistes: Hirnwellen verlangsamen sich von schnellen Beta zu langsamen Alpha-Wellen
  • Sich lebendig fühlen: wir empfangen Vitalkraft mit jeder Körperzelle

 

Wechselatmung Nadi-sodhana– die Nadis - Kanäle werden - sodhana - gereinigt, damit Prana ungehindert

fließen kann

Ausführung:

Die rechte Hand verschließt in der Haltung von Vishnu-Mudra die Nasenlöcher abwechselnd. Zeige- und Mittelfinger werden nach innen gebeugt und Ring- und kleiner Finger aneinander gelegt. Die Nase wird unterhalb des Nasenbeins verschlossen, damit nicht die Nasenscheidewand zur Seite gedrückt wird. Der Arm wird soweit gehoben, dass der Ellbogen mit der Hand mittig vor dem Körper steht. Der Kopf sollte sich nicht der Hand entgegen zur Seite drehen. Schulter und Unterarm werden entspannt, damit sie nicht ermüden. Das ist vor allem für Anfänger schwer, die die Muskeln noch nicht einzeln und voneinander getrennt wahrnehmen können. Die Schulter wird entspannt. Die "Arbeit" der Finger ist weich und auch der Luftstrom wird sehr sanft über die Schleimhäute geleitet. Dadurch werden die Schleimhäute passiv und reizempfindlich. Mit dieser Feinfühligkeit können wir die den Fluss des Atems und seine Zeitdauer besser erspüren lernen, überprüfen, kontrollieren und verlängern. Demzufolge werden auch die Finger behutsam aufgesetzt.

Beim Üben beginnen wir zunächst mit dem wechselseitigen Verschließen der Nasenlöcher ohne Atempausen und entwickeln unseren eigenen Rhythmus, ohne zählen. Später kommt die Atempause nach dem Einatmen hinzu. Wenn dies mit Mühelosigkeit geschehen kann, dann stellt sich auch nach dem Ausatmen eine Atempause ein und der Zyklus ist vollständig. Dann kann ein Zählrhythmus ergänzt werden. Beginner üben mit 4:4:6 (Einatmen: Pause: Ausatmen) oder mit 4:4:8. Später mit 4:8:12.

Wirkung:

Die Wechselatmung ist besonders für Menschen mit einseitiger oder kopflastiger Lebensweise geeignet und für Menschen, die sich selbst weniger spüren als andere.

Viel Freude beim Üben!

 

Buchempfehlung

Leben Reloaded – wie ich durch Yoga im Knast die Freiheit entdeckte, Dieter Gurkasch

Die Geschichte der Bekehrung eines Schwerverbrechers. Der Hass trieb ihn an, eine nahezu unstillbare Wut. Wohlbehütet aufgewachsen, warf Dieter Gurkasch als Jugendlicher jede Droge ein, die er in die Finger bekam, dealte, raubte und stürzte sich in Gewalt. Dann ein Mord und 25 Jahre Gefängnis. Ein Yoga-Buch brachte für ihn den Wandel: In der alten indischen Weisheitslehre fand Gurkasch einen Weg, seine Wut zu überwinden und inneren Frieden zu finden. Die unglaubliche, wahre Geschichte eines „unheilbaren“ Schwerverbrechers, der heute Häftlingen hilft, mit Hilfe von Yoga ein neues Leben zu beginnen.

Sehr lesenswert!

Armhaltung mit Vishnu Mudra

Links einatmen, Rechts ausatmen

Rechts einatmen, Links ausatmen...